Systemische Organisationsentwicklung


Triadische Fragen

Triadische Fragen fragen nach Vermutungen von (impliziten) Gedanken eines Dritten über die Kommunikation zweier anderer und bringen diese in Dialog.

  • Was denkt Ihr Vorgesetzter darüber, wie zwei Kunden über den Betrieb reden?

[Quelle: vgl. Systemische Fragen]


Zukunftsfragen

Zukunftsfragen ziehen die Zukunftsperspektive in die Gegenwart herein.

  • Wie wird sich das Phänomen in zwei Jahren entwickelt haben und wodurch?
  • Was wird geschehen, wenn nichts geschieht bzw. Sie nicht handeln?

[Quellenangabe: vgl. Systemische Fragen]


Fragen zur Anregung der eigenen Einsatzbereitschaft und Wirkkraft

(Die Überschrift sagt alles.)

  • Wann wird die erste Veränderung bemerkt werden? Und von wem? Und von wem zuerst?
  • Was können Sie in Ihrer Rolle zur Veränderung der Situation beitragen?
  • Was können Sie sonst noch tun, wenn Sie diese Möglichkeit haben?
  • Was kann Sie abhalten, etwas zu tun?
  • Was müssen Sie tun, damit es tatsächlich nicht klappt?

[Quelle: vgl. Systemische Fragen]


Fragen nach relevanten Personen und Fakten

Diese Frage ist wichtig, um das für eine Fragestellung / Zielvorstellung relevante Netz zu erfassen.

  • Ist das beabsichtigte Ziel von den vorhandenen Personen zu erreichen und wer ist noch einzubeziehen oder in seinem Agieren zu berücksichtigen?
  • Welche Fakten sind systemisch mit zu berücksichtigen?

[Quelle: vgl. Systemische Fragen]


Fragen nach Bildern und Metaphern

Hier geht es um die kreative analoge Umsetzung von geformter Sprache in ein Bild.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und eröffnet dadurch neue kreative Zugangswege.

  • Welches Bild drängt sich Ihnen für die vorliegende Situation auf?
  • Mit welcher Geschichte lässt sich der Zustand am besten beschreiben oder umschreiben?
  • Kennen Sie Märchen? – Welches fällt Ihnen hierzu sofort ein?

[Quelle: vgl. Systemische Fragen]


Unterschiedsfragen

Unterschiedsfragen fragen (logisch!) Unterschiede ab und bezwecken damit Informationsgewinn und Ausbildung von Differenzierungen, z.B.:

  • Was ist der Unterschied im Vorgehen von Abteilung A und B?
  • Was ist der Unterschied zwischen Problemzustand und Zielzustand?

[Quellenangaben: vgl. Systemische Fragen]


Theorie U trifft auf Systemtheorie

Leider, leider konnte ich diesen Termin nicht wahrnehmen. Der Bericht zeigt: Mir ist etwas entgangen.
Beim 1. systemischen Labor am 08./ 09. März 2011 in Berlin trafen Otto Scharmer – der Erfinder der Theorie U – und Fritz B. Simon sowie Rudolf Wimmer – als Vertreter der neueren Systemtheorie (nach Luhmann) – zusammen. Die Ergebnisse finden Sie wunderbar pointiert in dem Artikel „System meets U“ von Dominik Fehrmann und Winfried Kretschmer.

report_systemisches_labor1-2011-03-25

Eine slideshow mit Eindrücken findet sich auf den Seiten der Carl-Auer Akademie.
Und wer sich gerne filmisch inspirieren lassen möchte, kan dies bei youtube tun.

Weit darüber hinaus, was Bericht und Eindrücke vermitteln, geht das Gespräch zwischen Fritz B. Simon und C. Otto Scharmer. Ich habe mir die 20 Minuten Zeit genommen und verstehe jetzt noch viel besser (und tiefer), wieso die Nutzung beider Theorie-Gebäude in meiner Praxis (gerade gestern erst wieder) so ungemein fruchtbar ist. Exemplarisch (!) sei hier genannt, dass natürlich eine der Fragen in Veränderungskontexten ist, wie Organisationen ihre Rationalität (ich nenne das ‚Eigenlogiken‘) überwinden können.

Eine Antwort lautet: indem es den beteiligten Individuen gelingt, ihre gemeinsame/ kollektive Aufmerksamkeitsstruktur (im Sinne des U-Prozesses) zu öffnen.

Viel Spaß!


Hypothetische Fragen

Hypothetische Fragen forschen nach kreativen Hypothesen und beginnen standardmäßig mit:

  • Angenommen, Sie könnten völlig frei entscheiden und handeln – was würde Sie tun?
  • Angenommen, Sie fangen es morgen ganz anders an …
  • Angenommen, Sie wenden das an, was Sie in einem anderen Fall gemacht haben, auf diesen Fall an …
  • Angenommen, Sie tauschen die jeweiligen Vorgehensweisen einmal, was ist dann anders?
  • Angenommen, Sie stellen das Problemverhalten bewusst her, wie machen Sie das?
  • Angenommen, Sie könnten völlig frei entscheiden und handeln – was würde Sie tun?

Desweiteren lassen sich differenzieren:

Hypothetische Fragen auf Basis rekursiver Beschreibungen:

  • Angenommen, es wäre existenziell, dass Sie mit Ihren Kollegen optimal zusammenarbeiten – was wäre Ihr persönlicher Beitrag?

Futur II-Fragen:

  • Angenommen, Sie sind zwei Jahre weiter und die Ziele sind schon erreicht – woran werden Sie sich dann erinnern?

Verschlimmerungsfragen:

  • Angenommen, wir wollten die Situation noch unerträglicher machen – was müssten wir konkret tun?

[Quellenangaben unter: Systemische Fragen]


„Organisationstheorien als Grundlage für Lernende Organisationen“

Seit Jahren und Jahrzehnten sind wissenschaftliche Erkenntnisse über das Gelingen von Wandlungs- und Transformationsprozessen bekannt. Beachtet werden sie bei den vielen Change Management (CM)-Vorhaben unserer Tage (so meine Wahrnehmung) immer noch eher selten – zumindest in ihrer komplexen Gesamtheit.

Wie CM gelingen kann, ist in einer älteren Examensarbeit, die einen ganz wunderbaren Überblick bietet, ausgeführt:

Organisationstheorien als Grundlage für Lernende Organisationen“ von Gerald Lembke (1995/96).

So alt und dennoch lesenswert? Ja. Und zwar, weil hier folgendes erläutert ist:

Der Zusammenhang zwischen individueller Erkenntnis,

der arbeitsorganisatorischen Aufbau-und Ablaufstruktur von Organisationen (Unternehmen) und

wie deren Entwicklung nur im Zusammenspiel gelingen kann.

Ich finde gut und verständlich geschrieben. Herzlichen Dank an Gerald Lembke und vordenker.de.


Fragen nach Erklärungsversuchen für eine Problemsituation

Bei dieser Fragetechnik sind Erklärungen zu finden, um sie in ihrer Relativität durch andere zu erweitern.

Beispiele:

  • Wie erklären Sie sich das Phänomen?
  • Wie erklärt es sich der Kollege oder die Kollegin?
  • Wie erklärt es sich die Konkurrenz?

[Quellenangaben wie immer unter Systemische Fragen]