Systemische Organisationsentwicklung


Konstruktivismus

Wie verstehe ich systemisch und welchen Nutzen haben Sie davon?

  • 1. Wir alle haben über Vieles vorgefertigte Meinungen und Bilder im Kopf. Diese „Welt im Kopf“ funktioniert oft über „wenn …, dann …“-Beziehungen, über von uns konstruierte Plausibilitäten, wie „die Welt funktioniert“. (Z.B.: Wenn ich in diesen Automaten Geld einwerfe, gibt er mir eine Fahrkarte zurück. Oder: Wenn ich heute die Wäsche mache, haben wir später Zeit, gemütlich Wein zu trinken. Oder: Wenn ich diese Verbesserung vorschlage, erreiche ich mein Jahresziel. Oder: Wenn ich diese Investition tätige, verbessere ich meinen Marktanteil.)

Oft genug erkennen wir, dass wir mit unseren Vor-Stellungen dann doch daneben liegen. Lassen wir die Ursachen und Gründe dafür einmal beiseite, dann entstehen diese Ent-Täuschungen von und mit „der Welt“ deswegen, weil es nicht bei dualen, unilienearen, monokausalen Beziehungen bleibt, sondern wir in Rückkopplungs-Kreisläufen hoffen und denken (ohne dies bewusst auszudrücken).
Die Struktur lautet also: Wenn A, dann B, dann C, dann F, dann R, dann G, dann … dann A‘ (besser als A)
Und noch ’schlimmer‘: es gibt auch noch parallele Wirkungskreisläufe, gegenläufige Rückwirkungen, Zeitverzögerungen, …

Die gute Botschaft lautet: das kann, das muss man sogar „aus den Köpfen holen“, damit es transparent, diskussionsfähig, verhandelbar wird und zur Einigung taugt.

  • 2. Mit einer wertschätzenden, ‚positiven‘ Grundhaltung soziale Systeme (z.B. Organisationen) zu betrachten, führt dazu, dass die erste Beobachtung immer lauten muss: So wie „es ist“, „ist es“ gut (besser: nützlich, hilfreich, funktional) – zumindest war es das bis jetzt. Es wurde im System eine Rolle, Stelle, Funktion ausgefüllt, die bisher ihren für das Gesamtsystem gewinnbringenden Wert hatte (sonst hätten es alle miteinander ja auch schon lange geändert).

Nur „ist es“ jetzt eben anders – zumindest für den Betrachter, denjenigen, der ein Problem anzeigt.

Die Herausforderung lautet also, neue, nachhaltig funktionierende Lösungen zu finden – entweder intuitiv oder „konstruktiv“ (mit neuen Modellen/ Ursache-Wirkungs-Kreisläufen).

  • 3. Weil in Sozialen Systemen/ Organisationen Menschen eine (die) relevante Umwelt bilden, gilt es mittels Sinn-Konstruktionen Anschlüsse herzustellen. Dies funktioniert über gesteuerte Kommunikation.

Wenn ich also Einstellungsänderungen bei Mitarbeitenden, Mitgliedern etc. erreichen möchte, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass dies von alleine passiert. Sehr viel wahrscheinlicher werden (- und gelingen -) Veränderungsprozesse, wenn der Prozess getriggert/ angestoßen, begleitet wird.

Auch dies lässt sich natürlich (plausibel) planen und ‚konstruieren‘ oder intuitiv gestalten.

(Ergänzungen folgen)



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